Hafer gehört in vielen Ländern zum Alltag

Hafertour durch Europa


In Nordeuropa spielt Hafer in der Ernährung schon immer eine große Rolle. Bis ins 18. Jahrhundert hinein gehörte das Getreide zu den am meisten verzehrten Nahrungsmitteln. Vor allem Haferbrei stand und steht auch heute noch regelmäßig auf dem Speiseplan – egal ob er in Schweden “havregröt”, in Finnland “puuro” oder in Großbritannien “porridge” heißt.

Nahrhafter Porridge

Jeder Bundesbürger verzehrt durchschnittlich zwei Kilogramm Hafer pro Jahr. Das ist im Gegensatz zu den nordeuropäischen Nachbarn recht wenig. So liegt der Pro-Kopf-Verzehr in Großbritannien bei rund 4,4 Kilogramm, in Finnland gar bei neun Kilogramm. Die Deutschen essen Hafer hauptsächlich in Form von Haferflocken, pur oder im Müsli, im Brot, in Keksen oder Müsliriegeln. Aber auch die gekochte Haferspeise war und ist verbreitet und beliebt. Dabei ließ man sich bei den Rezepten von der Hafervielfalt der anderen Länder inspirieren. Die aus Haferflocken und Milch gekochte Speise hat viele Vorteile: Sie ist schnell zubereitet, wärmt von innen, ist leicht verdaulich, hält lange satt und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Das Aufkochen der Haferflocken bewirkt die magenschonenden Eigenschaften. Dadurch wird die Stärke des Getreides besser aufgespalten und kann so vom Körper leichter aufgenommen werden. Die Ernährungsqualitäten des Hafers kommen also nicht nur im Müsli, sondern auch bei der Kochvariante zur Geltung.

Jedem Land sein Rezept

Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und Vorlieben bei der Zubereitung der Haferspeise: Original schottischer Porridge wurde ursprünglich nur mit Wasser gekocht und mit einer Prise Salz abgeschmeckt. Manche Familien stellen Milch, Buttermilch oder Sahne in Schalen zum “Dippen” bereit. Die Bauern in Schottland kochten früher den Brei gleich für eine ganze Woche. Wurde er dann fest, konnte er in Scheiben geschnitten als Mittagessen auf dem Feld verzehrt werden. In England bereitet man das Gericht meistens süß und oft mit Sahne oder Milch anstatt mit Wasser zu. Während hier der Porridge vor allem als Frühstück dient, aß man ihn in den nordischen Ländern traditionell eher am Abend. Dort wird der fertig gekochte Brei heute noch mit geschmolzener Butter verfeinert. Finnen und Schweden fügen zur Erntezeit gerne verschiedene Beeren hinzu. In den “Haferländern” wurden auch viele Toppings für den Porridge entwickelt. Nüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne, diverse Obstsorten, Honig und Sirup, Schokoladenstückchen: All diese Zutaten verleihen der Haferspeise eine zusätzliche Geschmacksnote. Auf www.alleskoerner.de gibt es Ideen für Toppings und Rezepte.

Auch in Mittel- und Südeuropa bestehen Hafertraditionen. In der Schweiz wird Hafer traditionell natürlich im bekannten, aber kalt verzehrten Birchermüesli verwendet, für die Zubereitung von Haferbrei röstet man jedoch die Haferflocken erst leicht an. In Nordfrankreich hat die “bouillie d‘avoine” eine lange Tradition. Dafür weichten die Franzosen Hafermehl und -kleie über Nacht ein, fügten am Morgen Buttermilch hinzu und kochten alles mindestens eine Stunde lang. Auf den kanarischen Inseln gibt es ebenfalls einen gekochten Getreidebrei, der sowohl warm als auch kalt gegessen wird. Der sogenannte “Gofio” ist heute noch traditionelle Speise der Ziegenhirten und wird je nach Verwendung pikant oder süß zubereitet.

Hafermahlzeiten sind populär.

In Schottland gibt es sogar jährlich die Porridge-Koch-Meisterschaften. Aber weder die Bezeichnung “Porridge” noch das Wort “Brei” lassen erkennen, wie beliebt das Gericht auch in Deutschland ist und wie gut es schmeckt. Daher sind kreative Köpfe und Köche aufgerufen, eine Bezeichnung für dieses warme Gericht aus Haferflocken zu entwickeln, die Lust und Appetit auf Hafer macht. Ideen können bis 30. April 2011 an info@alleskoerner.de eingesandt werden. Für die drei besten Namen erhalten die jeweiligen Einsender einen WMF-Gutschein über 50 Euro.


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