Wenn Essen krank macht

Auch Milchzucker kann Blähungen verursachen


Die Diagnose einer Laktoseunverträglichkeit ist oft eine Erleichterung. Die Betroffenen wissen endlich, warum sie unter Verdauungsproblemem wie starken Blähungen leiden: Sie vertragen keine Lebensmittel, die Milchzucker enthalten.

Wenn Enzyme fehlen

Eine Laktose- oder Milchzuckerunverträglichkeit ist erblich bedingt oder wird durch Dünndarmerkrankungen ausgelöst. Der Darm bildet zu wenig oder gar keine Laktase. Somit fehlt ihm das Enzym, das zur Milchzuckerverdauung nötig ist. “Bei einem Laktase-Mangel gelangt Laktose unverdaut in den Dickdarm, wo sie Wasser bindet und so Durchfall verursacht”, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Ulrike Weingärtner. “Zusätzlich vergären Darmbakterien den ungespaltenen Zucker, was zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen führt.” 

Hilfe bei Luft im BauchRezeptfreie Präparate wie Lefax mit dem Wirkstoff Simeticon, können Symptome wie Blähungen lindern. Es löst die Luftbläschen im Darm auf und verhindert, dass sich neue bilden. Da Simeticon vom Körper nicht aufgenommen wird, ist es besonders gut verträglich und somit auch für Schwangere geeignet. 

Laktose in vielen Nahrungsmitteln enthalten

Wichtig ist auf lange Sicht, die Symptome zu vermeiden. Deshalb sollten sich Betroffene mit ihrer Ernährung beschäftigen. “Laktose soll weitgehend vermieden werden”, rät Weingärtner. “Dabei ist der Schweregrad der Erkrankung ausschlaggebend, ob gar keine Laktose aufgenommen werden darf oder aber kleine Mengen vertragen werden.” Eine Diätassistentin kann hilfreiche Tipps für eine adäquate Ernährungsumstellung geben.

Blick in die Evolutionsgeschichte

Laktoseintoleranz ist ursprünglich ein Normalzustand: Vor Jahrtausenden gab es Milch nur in Form der Muttermilch. Deshalb bildete der Körper das Enzym Laktase nur etwa bis zum dritten Lebensjahr. Erst mit ihrer Sesshaftigkeit nutzten Menschen in Nord- und Mitteleuropa Milch als Nahrungsquelle. Der Körper passte sich an, indem er weiter Laktase bildete. In Deutschland leiden circa 15 Prozent der Bevökerung unter Laktoseintoleranz.


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