Wenn die Biergärten öffnen, sind die Bayern dem Himmel noch etwas näher. Unterm Blätterdach alter Kastanien entspannt man sich, genießt den ersten Schluck von der kühlen Maß und inspiziert den Brotzeitkorb. Denn bis heute darf man in bayerischen Biergärten sein Essen selbst mitbringen. Die Biergarten-Klassiker sind rasch zubereitet. Das Wichtigste ist die Qualität der Zutaten, dann schmeckt es zünftig – ob Presssack, Regensburger Wurstsalat, Radi oder die bayerischen Käsespezialitäten, beispielsweise Allgäuer Limburger und Romadur.
Würzige Allgäuer Originale
Seit fast 200 Jahren werden Limburger und Romadur im Allgäu gekäst. Rotkulturen geben den Weichkäsespezialitäten die orange-rötliche Rinde, den kräftigen Duft und den mild-würzigen bis herzhaft-pikanten Geschmack. Ihr frischer, würziger Charakter harmoniert perfekt mit ausdrucksvollen Bieren wie Märzen oder Export. Original Allgäuer Limburger und Romadur kommen beispielsweise von St. Mang, der Spezialitätenkäserei für Rotkulturkäse. Hier wird der Käse mit dem unverwechselbaren Charakter aus tagesfrischer Allgäuer Milch und mit hauseigenen Rotkulturen hergestellt.
Mal zünftig “obazd”, mal raffiniert mariniert
Im Biergarten schmecken Limburger und Romadur pur, mariniert oder zum Obazdn angerührt. Für diese bayerische Käsecreme 300 Gramm Allgäuer Romadur und 100 Gramm Butter klein schneiden und bei Raumtemperatur weich werden lassen. Mit dem Handrührer cremig schlagen und sechs Esslöffel Magerquark unterrühren. Mit Salz, Pfeffer, Paprika und Kümmel abschmecken, mit Zwiebeln und Petersilie anrichten und mit Brezen oder Bauernbrot servieren.
Auch leichte Genüsse sind im Biergarten beliebt. Sommerlich frisch schmecken etwa marinierte Limburgerwürfel. 300 Gramm Limburger leicht (neun Prozent Fett absolut) und einen halben Bund Radieschen würfeln, zwei Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden. In einer Schüssel mit Apfelessig, Rapsöl, Honig und Senf mischen, salzen und pfeffern. Durchziehen lassen und mit Blattsalat anrichten. Ein echter Genuss, ob im Biergarten oder zu Hause.
Allgäuer to go
Eckig war der Allgäuer Limburger schon immer. Dass man ihn nicht als pfundschwere Stange in den Biergarten tragen muss, ist dem Allgäuer Käsemeister Franz Mang zu verdanken. Als Ende der 40er Jahre die Zahl der kleineren Haushalte stieg, erfand er den “Klein-Limburger” à 200 Gramm. “Käse to go” sozusagen – und genau die richtige Portion für zwei Biergartenfreunde. Romadur ist der “kleine Bruder” des Limburgers. Nur 100 Gramm ist er leicht, doch im Geschmack nimmt er es mit dem Limburger auf. Er reift schneller durch und erreicht noch früher seine volle, pikante Würzigkeit.